Foto Anas Khabir
Dezember 4, 2024

Rouzalitta hat etwas gegen Rassismus

Und, spüren Sie auch schon den beginnenden Wahlkampf? Diskussionen werden schärfer, Positionen unversöhnlicher? Genau. Das geht uns auch so und klar ist: Es wird in den nächsten drei Monaten noch schlimmer werden. Das gilt insbesondere für Geflüchtete und auch Menschen, die schon vor längerer Zeit als Migrant:innen nach Deutschland gekommen sind. Gerade gestern haben wir auf unseren Amal-Nachrichtenseiten über den Parteitag der AfD in Bayern berichtet und darüber, dass im Wahlprogramm ganz offen die millionenfache Deportation von Zugewanderten gefordert wird. Migration wird ein wichtiges Thema im Wahlkampf und leider geht der Trend dahin, dass Parteien versuchen, mit immer neuen Ideen, wie Migrant:innen abgehalten und abgeschreckt werden können, Stimmen zu fangen. Dabei wird leicht übersehen, dass unser Zusammenleben in der Gesellschaft trotz mancher Probleme im Alltag doch ganz gut funktioniert.

Held:innen des Zusammenhalts

Wie Integration gelingt, und wie es noch besser gestaltet werden kann, dazu haben wir im ländlichen Raum in Süddeutschland recherchiert. In Zusammenarbeit mit der Diakonie Württemberg haben wir eine Serie von Artikeln und Beiträgen produziert. Es werden interessante Projekte und beeindruckende Persönlichkeiten vorgestellt. Zum Beispiel die Schülerin Rouzalitta. Sie erzählt von ihren ersten Erfahrungen in Deutschland. 2015 kam sie mit ihrer Familie aus Syrien in ein schwäbisches Dorf. Im Kindergarten wurde sie schräg angeguckt. Warum isst Du Zaatar-Sandwich? Wieso bist Du anders? Rouzalitta erzählt, dass sie dies sehr gestört hat, aber sie wollte sich nicht unterkriegen lassen und so gründete sie ein Anti-Rassismus-Projekt an ihrer Schule. Im Video an Anas Khabir erzählt sie, welche Erfahrungen sie damit macht.

Video von Anas Khabir

Rappen ist gut für die Seele

Was machen afghanische Jugendliche aus der Millionenstadt Kabul, wenn sie sich plötzlich in der Mini-Gemeinde Mühlacker in Württemberg wiederfinden? Sie rappen. Diese Geschichte erzählt Amal-Reporter Dawod Adil. Er hat drei Jugendliche getroffen, die ihm erzählen, wie sich ihr Leben verändert hat, seit sie mit ihren Familien aus Afghanistan fliehen mussten und wie sie mit der neuen Umgebung zurechtkommen. Hier geht es zum Video.

Video von Dawod Adil

Ein Rettungsanker

Was hilft Menschen, sich schnell in Deutschland zurechtzufinden? Genau: Sprache und eine gute Atmosphäre mit netten Menschen, wo man sie ausprobieren kann. Maryam Mardani war in einem besonderen Sprachcafé in Nürtingen. Hier geht es zu ihrem Text auf Deutsch. Es gibt aber noch etwas, was helfen kann, schnell anzukommen: Tanzen. Das hat Nana Morozova herausgefunden. Sie hat das Tanzstudio einer Ukrainerin besucht und ganz erstaunliche Einsichten bekommen. Hier geht es zu ihrem Text.

Wir danken der Diakonie Württemberg für die gute Zusammenarbeit. Weitere Texte werden auf der Seite der Diakonie und bei evangelisch.de veröffentlicht. Auf den Seiten von amalberlin.de, amalhamburg.de und amalfrankfurt.de erscheinen die Beiträge auf Arabisch, Persisch und Ukrainisch. Schließlich ist es wichtig, dass sie auch die Neuangekommenen erreichen. Integration und Zusammenleben kann nur funktionieren, wenn ALLE daran glauben, dass es gelingen kann. Dabei helfen gute Beispiele und mutmachende Geschichten.
Viele Grüße vom Amal-Team
Fotos: Anas Khabir,  Dawod Adil, Nana Morozova