Negative Aspekte des Alltags für Geflüchtete auf dem Land- Die Versorgung mit Sprachkursen, psychologischer Betreuung und Integrationskursen ist deutlich schlechter.
- Viele Neuankommende sind in ihrem Bewegungsradius stark eingeschränkt, weil sie auf den teilweise extrem schwachen ÖPNV angewiesen sind.
- Es ist schwierig, am kulturellen Leben in der eigenen Kultur teilzunehmen. Es ist schwierig, Bücher und Veranstaltungen in der eigenen Sprache zu finden.
- Manche der Interviewten klagten über Einsamkeit. Es sei zwar schön, sich in die Dorfgemeinschaft zu integrieren, aber Landwirt:innen in Niedersachsen seien auch nicht immer leicht zu verstehen und sie würde es vermissen, sich mit Menschen in ihrer Heimatsprache zu unterhalten.
Zu manchen unserer Fragen, konnten wir keine eindeutige Antwort finden. So gehen die Meinungen stark auseinander, ob die Unterbringung in Unterkünften im ländlichen Raum besser oder schlechter organisiert ist. Auch berichteten einige unserer Gesprächspartner, dass ihnen das Thema Rassismus stark zu schaffen machte und andere erstaunten uns mit sehr positiven Berichten: Sie hätten bislang keine rassistische Erfahrung gemacht. Unser Fazit und unsere Empfehlung lautet also: Es kommt also darauf an!Es kommt sehr stark darauf an, wie das Zusammenleben im ländlichen Raum gestaltet ist. Gelingt es, den Neuankommenden das Gefühl zu geben, dass sie in dieser neuen Heimat willkommen sind und mit ihren Bedürfnissen, Fragen und Traumata gut versorgt werden. Dann stehen die Chance gut, dass auch die Alteingesessenen die Vorteile sehen, die Migration für sie bedeuten kann: Dorfgemeinschaften werden wiederbelebt, Schulen, Vereine und Infrastruktur bleiben erhalten und es gibt für Aktive ein Potenzial, mit ihrem Engagement etwas zu bewegen. Das alles lässt sich nicht in Zahlen und Kosten ausdrücken. Unsere Beobachtungen und unsere Empfehlungen werden die Politiker:innen aus Bund und Ländern, die heute in Berlin zusammenkommen daher nur mäßig beeindrucken. Wir bewegen uns auf einer ganz anderen Ebene als sie. Es ist allerdings klar, dass es beim Es kommt darauf an auch um Geld geht: Unterbringung und Integration ist muss gut gestaltet werden. Denn: Es kommt jetzt wirklich darauf an! – Für die Neuankommenden und für die Alteingesessenen. |