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Amal im Hochtaunus

Endlich ist der Sommer da und wir gehen auf Recherche-Tour: Amal im Hochtaunus. Das Team von Amal, Frankfurt! macht sich auf den Weg in den Taunus. In den Hochtaunus, um genau zu sein. Das Gebiet nördlich von Frankfurt ist nicht unbedingt als sozialer Brennpunkt bekannt. Die Namen der Städte Bad Homburg und Kronberg klingen nach Vermögen. Interessant, dass gerade in den kleinen Gemeinden dieser Region in den vergangenen Jahren viele Geflüchtete untergekommen sind. Als wir überlegten, wohin wir in diesem Jahr unsere Amal on Tour machen wollten, fiel die Wahl auf das Städtchen Usingen. 15 000 Einwohner:innen und unter ihnen sind allein 55 Verwandte und Bekannte unserer Kollegin Sona Sahar. Daraus kann man zwei Schlussfolgerungen ziehen: Sona Sahar hat eine große Familie und ist auch sonst kontaktfreudig und: Es gibt in Usingen eine große afghanische Community. Also, nichts wie hin!

 

Amal im Hochtaunus

Wir brechen auf, um herauszufinden, wie Geflüchtete im Hochtaunuskreis leben, was sie dort erwartet und wie das Zusammenleben funktioniert. Ganz nebenbei besuchen wir auch einige touristische Highlights, um sie unseren Leser:innen vorzustellen:

So wird das Freilichtmuseum Hessenpark 50 Jahre alt und im Sinclair-Haus lockt die Ausstellung: Wälder von der Romantik bis zur Zukunft.

Wir werden in den nächsten Wochen unsere Rechercheergebnisse hier veröffentlichen und sagen schon einmal danke an alle, die uns unterstützen und natürlich an die EKHN-Stiftung, die unsere Reise fördert.

Unsere Lieblingsgeschichte diese Woche

Imbiss
Die Reportage von Vika Chernykova-Berezdetska handelt von einem Ehepaar in Frankfurt, das gerade einen alten Traum Wirklichkeit werden lässt. Von aussen sieht es aus wie eine ganz normale Imbissbude. Wer genauer hinschaut sieht, dass es etwas besonderes ist: Hier gibt es neben Currywurst und Pommes auch Bortsch und andere ukrainsche Spezialitäten. Olga und Vadim Solovoj beschreiben im Interview ihren langen Weg: Sie kamen aus Weissrussland, gingen wegen der Lage dort in die Ukraine und von dort aus weiter über Polen nach Frankfiurt. Vorläufige Endstation Bergerstraße in Bornheim. Guten Appetit!

Diese Reportage hat auf unseren Social Media Kanälen für viel Aufregung gesorgt: Viele unserer Follower:innen haben sie gelikt. Es gibt aber auch viel hasserfüllte Kritik. Viele stört, dass hier vorgestellt wird, dass ein Paar zusammen in Deutschland lebt: Werden die Männer nicht derzeit viel dringender an der Front gegen Russland gebraucht als an der Friteuse in Bornheim? Ist es nicht die Rolle der Medien, dies zu propagieren? Die Diskussion ist wichtig und aus den sehr emotionalen Kommentare spricht nicht nur die Angst vor dem, was womöglich in der Ukraine ansteht. Es klingt auch Sorge mit: Was bedeutet der verschärfte politische Diskurs um Bürgergeld und Aufenthaltsrecht von Ukrainer:innen für die Stimmung in Deutschland? Hier geht es zur Reportage auf Ukrainisch.