März 25, 2023

12 Jahre…eine Ewigkeit

Heute vor zwölf Jahren: Es lag ein Hauch von Frühling in der Luft. In Syrien war die Revolution gerade ein paar Tage alt. Es gab Demonstrationen und Protestveranstaltungen in vielen Städten, bei manchen hatte es Tote und Verletzte gegeben. Das Wichtigste aber: Es tat sich etwas. Die Regierung zeigte Reaktionen. am 26. März 2011 wandte sich Baschar al Assad in einer Ansprache ans Volk und verkündete die Aufhebung der Notstandsgesetze von 1963. Am 29. März tragt dann Premier Mohammed Nagi al-Utri mit seinem kompletten Kabinett zurück. Es schien nur noch eine Frage von wenigen Wochen, bis Syrien dem Beispiel von Tunesien und Ägypten folgen würde. „Das Volk will das System stürzen!“: skandierten die Demonstrierenden damals.

Puha, ist das lange her! Während in Syrien noch immer Baschar al-Assad regiert, hat sich die Revolution in Ägypten und Tunesien inzwischen auch erübrigt.

Anas Khabir erinnert in einem Video an die Etappen des Elends in Syrien und gibt einen Rückblick auch auf die Reaktionen der Syrer:innen in Deutschland.

Video von Anas Khabir

Wir wollen immer noch Freiheit!

Khalid Alaboud analysiert die politische Großwetterlage, die nicht unbedingt die Chancen auf ein freiheitliches Syrien stärken. Im Gegenteil. Zuletzt gibt es Annäherung von Seiten mancher arabischen Staaten. Hier werden die Karten gerade neu gemischt. Die Lage in Russland und im Iran spielen natürlich auch eine Rolle. Hier geht es zum Artikel auf Arabisch.

Iran = Syrien?

Müssen sich die iranischen Demonstranten davor fürchten, dass es im Iran so wird wie in Syrien? Dass ein Aufstand für Demokratie und Würde automatisch in einen Bürgerkrieg kippt? Dass man sich deswegen mit Protesten lieber zurückhalten muss? Ist das die Lehre aus 12 Jahren Revolution in Syrien?  Diesen Fragen geht Aora Helmzadeh in ihrem Kommentar nach. Sie kommt zu dem Schluss, dass sich die Länder und die Ausgangslage ihrer Protestbewegungen nicht vergleichen lassen und dass es sich bei den Warnungen, die immer einmal wieder in Richtung Protestbewegung ausgesprochen werden, wohl um Propaganda handelt. Was sich allerdings leider vergleichen lässt, ist die aussichtslose Lage der Revolution. Sind doch die Proteste in Iran derzeit ins Abseits geraten. Liegt es nun daran, dass der Sohn des früheren Schahs sich an die Spitze der Proteste gestellt hat oder dass den Protestierenden angesichts der Repression die Puste ausgeht: Klar ist: Die Hoffnung auf einen schnellen Sturz der aktuellen iranischen Regierung haben viele erst einmal wieder begraben.

Im Ramadan ist der Imam glücklich

Video Anas Khabir
Schauen Sie sich das Video an. Auch, wenn Sie nicht verstehen, was Sheikh Taha von der Dar Al Salam Moschee in Berlin zu Ramadan und zu den Pflichten und den Freuden der Gläubigen sagt, sie sehen, wie glücklich er ist. Der besondere Monat bedeute für ihn Glück, sagt der Imam.

Ich kenne das Gefühl, Flüchtling zu sein

Shatha al-Rihawi ist Mitbegründerin des Global Refugee Leadership Networks. Im Interview mit Amloud Alamir erzählt sie was sie antreibt und wie die Gewalt, der sie direkt nach ihrer Ankunft in Deutschland ausgesetzt war, ein Grund sind, weshalb sie sich heute engagiert. Hier geht es zum Interview mit deutschen Untertiteln.

Video Amloud Alamir
Bilder: Creative Commons, Anas Khabir, Amloud Alamir, Amal Berlin

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