Amal ist eine Nachrichtenplattform, die sich an Leser:innen wendet, die erst vor kurzem nach Deutschland gekommen sind. Wir sprechen daher Themen an, die für diese Zielgruppe relevant sind und manchmal – ganz ehrlich – sind wir froh, dass wir nicht auf Deutsch berichten. Es könnte sonst zu Missverständnissen kommen. Diese Woche geht es um ein solches extrem heikles Thema:Warum werden viele Geflüchtete nach ihrer Ankunft in Deutschland dick?Für unsere Zielgruppe ist dies ein wichtiges Thema. Viele Menschen leiden darunter. Würden wir auf Deutsch darüber berichten, müssten wir damit rechnen, dass es von übelmeinenden Kräften ausgenutzt würde. Nach dem Motto: Jetzt bestätigen die Geflüchteten es selbst, dass sie sich auf Kosten der Steuerzahler voll futtern. (vergleiche #Zahnarztdebatte). So gibt es den Bericht von Souzan Nassri hier auch nur auf Arabisch. Sie hat ein Interview mit Mudar Ajaj gemacht. Er ist Ernährungsberater, spezialisiert auf Neuangekommene. Er beobachtet seit langem, dass bei Vielen der Integrationsprozess mit einer starken Gewichtszunahme verbunden ist und diese wiederum zu Gesundheitsproblemen führt. Ein wichtiger Grund liege darin, dass Nahrungsmittel in Europa anders verarbeitet sind, es eine höhere Energiedichte gebe und andere Bakterien und Mikroorganismen fördern. Hinzu kommt, dass viele Geflüchtete in der ersten Zeit nach ihrer Ankunft wenig Bewegungsspielraum haben und allgemein die Art zu Leben und Arbeiten in Deutschland wenig Bewegung erfordert. “Wenn Menschen so weiter essen, wie in ihren Heimatländern, dann nehmen die meisten zu”, sagt er. Für ihn gehört zur Integration daher nicht nur, dass man die Sprache lernt, sondern es gelte auch, Essensgewohnheiten und den Lebensstil zu übernehmen. Auf deutsch gesagt: Kohlrabi, Sellerie, Vollkornbrot und Jogging an der frischen Luft. Willkommen in Deutschland. |